created: 4.1.20245 | updated: 4.1.2025 | published: dd.mm.2025 | [[Allgemein beruflich/Webseite/Hinweise]] # Einleitung und Erkenntnisinteresse Das Erkenntnisinteresse dieser Umfrage liegt in der detaillierten Analyse und Bewertung der Erfahrungen von Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern während der Ergänzungs- und Vollprüfungen. Im Zentrum steht die Erfassung und Auswertung subjektiver Perspektiven der Geprüften, um ein umfassendes Bild von den Auswirkungen der Prüfungsverfahren zu erhalten. Diese Untersuchung ist motiviert durch die Erkenntnis, dass der Übergang vom Rettungsassistenten zum Notfallsanitäter mit erheblichen Herausforderungen verbunden ist, die sowohl individuelle als auch strukturelle Dimensionen betreffen. Die Notfallsanitäterausbildung in Deutschland ist durch einen hohen Anspruch an fachliche, methodische und soziale Kompetenzen gekennzeichnet. Die Ergänzungsprüfungen dienen dazu, langjährige Rettungsassistenten in das neue Berufsbild zu überführen, während die Vollprüfungen den regulären Abschluss der dreijährigen Ausbildung markieren. Der Prozess der Kompetenzfeststellung ist jedoch nicht nur ein formaler Akt, sondern eine entscheidende Schnittstelle, die maßgeblich die berufliche Zukunft und das Selbstverständnis der Geprüften beeinflusst. ## Forschungsfrage Insbesondere in Zusammenhang mit der Kompetenzentwicklung kann die Frage formuliert werden: >Inwiefern werden die durchgeführten Prüfungen dem Anspruch an kompetenzorientierter Umsetzung aus der Perspektive der Geprüften, Prüfenden, Notfallsanitäterschulen und im Abgleich mit den eigenen Erwartungen gerecht? Im Zuge dieser Umfrage soll herausgearbeitet werden, welche Faktoren maßgeblich zum Bestehen oder Nichtbestehen der Prüfungen beitragen und wie diese von den Teilnehmenden erlebt werden. Dabei wird besonderer Wert auf die Identifikation von Unsicherheiten, Prüfungsangst und dem subjektiv empfundenen Schwierigkeitsgrad gelegt. Diese Parameter sind entscheidend, um mögliche Defizite in der Vorbereitung und Durchführung der Prüfungen aufzuzeigen. Gleichzeitig bietet die Analyse die Möglichkeit, systemische Schwachstellen zu identifizieren, die gegebenenfalls durch strukturelle oder didaktische Anpassungen verbessert werden können. Ein weiterer Fokus liegt auf der Untersuchung der unterschiedlichen Wahrnehmung von Ergänzungs- und Vollprüfungen. Während die Ergänzungsprüfungen für bereits erfahrene Rettungsassistenten konzipiert sind, stellen die Vollprüfungen eine umfassende Bewertung der Ausbildungsleistung dar. Die Analyse der Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser beiden Prüfungsformen soll zu einem vertieften Verständnis der Prüfungspraxis und ihrer Auswirkungen beitragen. Durch die Erhebung subjektiver Einschätzungen wird nicht nur das unmittelbare Erleben der Geprüften in den Blick genommen, sondern auch die langfristigen Effekte auf die berufliche Praxis. Ziel ist es, durch eine systematische Aufarbeitung der Umfrageergebnisse konkrete Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der Prüfungs- und Ausbildungsstrukturen im Bereich der Notfallsanitäterausbildung zu formulieren. Diese Erkenntnisse können dazu beitragen, die Ausbildung nachhaltiger und praxisorientierter zu gestalten und damit einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung im Rettungsdienst zu leisten. # Forschungsziel Das Ziel dieser Umfrage ist die Gewinnung eines umfassendes und differenziertes Verständnisses der Ergebnisse und Auswirkungen von Ergänzungs- und Vollprüfungen im Bereich der Notfallsanitäterausbildung. Dabei liegt der Fokus auf der subjektiven und ehrlichen Perspektive der Geprüften. Die Notfallsanitäterprüfung stellt einen entscheidenden Meilenstein in der beruflichen Laufbahn dar, der nicht nur die formale Qualifikation abschließt, sondern auch maßgeblich die berufliche Identität und die Handlungssicherheit der Prüflinge prägt. Die Notwendigkeit, die Prüfungen aus der Sicht der Teilnehmenden zu betrachten, ergibt sich aus der Annahme, dass standardisierte Prüfungsverfahren in ihrer Struktur und Durchführung sowohl Stärken als auch Schwächen aufweisen, die sich nur aus der subjektiven Erfahrung der Betroffenen vollständig erschließen lassen. Indem die individuellen Eindrücke der Geprüften gesammelt und ausgewertet werden, können kritische Aspekte und potenzielle Defizite identifiziert werden, die für die Gestaltung künftiger Prüfungsverfahren von Bedeutung sind. Ziel ist es, praxisnahe und realistische Prüfungsbedingungen zu schaffen, die die tatsächlichen Anforderungen im Rettungsdienst besser abbilden und die Kompetenzen der Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter angemessen widerspiegeln. Ein weiterer Aspekt des Forschungsziels ist die Unterscheidung zwischen Ergänzungs- und Vollprüfungen. Während die Ergänzungsprüfung auf die Nachqualifikation erfahrener Rettungsassistenten abzielt, dient die Vollprüfung als Abschluss der dreijährigen Ausbildung zum Notfallsanitäter. Diese Differenzierung erlaubt es, spezifische Herausforderungen und Bedarfe der beiden Gruppen zu erkennen und gezielte Verbesserungsmaßnahmen zu entwickeln. Die Umfrage verfolgt zudem das Ziel, systematische Unterschiede in der Vorbereitung und Durchführung der Prüfungen zu beleuchten. Durch die Analyse von Bestehensquoten, Prüfungsangst, empfundenem Schwierigkeitsgrad und wahrgenommener Fairness können Erkenntnisse zur Optimierung der Ausbildungs- und Prüfungspraxis gewonnen werden. Letztlich sollen die Ergebnisse der Umfrage zur kontinuierlichen Verbesserung der Notfallsanitäterausbildung beitragen, indem sie Anhaltspunkte für die Anpassung von Curricula, Prüfungsstrukturen und didaktischen Konzepten liefern. Dies dient nicht nur der Qualitätssicherung, sondern auch der langfristigen [[Professionalisierung]] des Berufsbildes der Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter. # Methodik Die Methode dieser Umfrage basiert auf einer breit angelegten Datenerhebung, die sowohl quantitative als auch qualitative Elemente integriert. Die Umfrage stellt eine Längsschnittstudie dar, die fortlaufend durch Querschnittserhebungen ergänzt wird, um ein umfassendes Bild der Entwicklungen und Veränderungen im Prüfungsprozess von Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern zu erhalten. Die Längsschnittuntersuchung fokussiert sich auf die Erwartungen sowie das Erleben und Empfinden der Geprüften, während die Querschnittserhebungen sich auf die Perspektiven der Prüfenden und Schulen konzentrieren. Diese Methodenkombination erlaubt es, zeitliche Trends zu erkennen und gleichzeitig aktuelle Momentaufnahmen zu erfassen. Zunächst wurde ein umfassender Fragebogen entwickelt, der sich auf verschiedene Aspekte der Prüfungen konzentriert. Die Fragen decken Themenbereiche wie Vorbereitung, Prüfungsdurchführung, empfundene Fairness, Schwierigkeitsgrad und das abschließende Prüfungsergebnis ab. Dabei wurden sowohl geschlossene als auch offene Fragen eingesetzt, um neben standardisierten Bewertungen auch individuelle Rückmeldungen und Kommentare zu ermöglichen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Erhebung subjektiver Wahrnehmungen der Teilnehmenden. Diese Perspektive erlaubt es, über die rein statistischen Ergebnisse hinaus, tiefergehende Einblicke in emotionale und kognitive Prozesse während der Prüfungsphase zu gewinnen. Die Kombination aus quantitativen und qualitativen Daten ermöglicht eine differenzierte Analyse, die sowohl Muster und Trends in den Antworten aufzeigt als auch individuelle Erfahrungen und Herausforderungen sichtbar macht. Die Stichprobe setzt sich aus einer großen Zahl von Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern zusammen, die in verschiedenen Bundesländern tätig sind und unterschiedliche berufliche Hintergründe mitbringen. Diese breite Streuung gewährleistet eine hohe Repräsentativität und ermöglicht es, regionale Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu identifizieren. Die Erhebung erfolgte online, um eine möglichst einfache Teilnahme und eine umfassende Reichweite zu gewährleisten. Zur Auswertung der quantitativen Daten werden statistische Verfahren wie Mittelwertberechnung, Standardabweichung und Verteilungsanalyse eingesetzt. Offene Antworten und qualitative Rückmeldungen werden inhaltsanalytisch ausgewertet, um wiederkehrende Themen und relevante Diskursfelder zu identifizieren. Durch diesen Methodenmix wird sichergestellt, dass sowohl allgemeine Trends als auch individuelle Perspektiven angemessen berücksichtigt werden. Die gewählte Methodik trägt maßgeblich dazu bei, ein vollständiges Bild der Prüfungserfahrungen zu zeichnen. Sie erlaubt es, gezielte Aussagen zu den Herausforderungen und Erfolgsfaktoren im Prüfungsprozess zu treffen und daraus praxisnahe Empfehlungen für zukünftige Ausbildungs- und Prüfungsstrukturen abzuleiten. ### Auswertungsmethode der Umfrage zur Notfallsanitäterprüfung Die Auswertung der Umfragedaten erfolgte in einem mehrstufigen Prozess, der darauf abzielte, sowohl quantitative als auch qualitative Erkenntnisse zu gewinnen. Der Fokus lag darauf, ein umfassendes Bild der Erfahrungen und Herausforderungen der Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter im Prüfungsprozess zu erfassen. Die Methodik kombiniert deskriptive Statistik mit inhaltsanalytischen Verfahren und bezieht sowohl Längsschnitt- als auch Querschnittsdaten mit ein. #### Datenvorbereitung und Sichtung Die bereitgestellten Umfragedokumente wurden vollständig gesichtet und relevante Informationen extrahiert. Dabei wurden grundlegende demografische Daten wie Alter und Geschlecht, berufliche Informationen (z. B. Berufserfahrung und Tätigkeitsfeld) sowie prüfungsbezogene Angaben (z. B. Prüfungsart, Prüfungserfolg, Fairness und Schwierigkeitsgrad) erfasst. #### Quantitative Auswertung Die Auswertung der numerischen Daten erfolgte nach standardisierten statistischen Verfahren. Dabei wurden folgende Kennwerte berechnet: - **Arithmetisches Mittel (Mittelwert):** Ermittlung der Durchschnittswerte für Variablen wie den wahrgenommenen Schwierigkeitsgrad der Prüfung. - **Standardabweichung:** Berechnung der Streuung der Antworten, um die Heterogenität der Wahrnehmungen zu erfassen. - **Relative Häufigkeiten:** Darstellung von Prozentwerten zur Analyse von Antwortverteilungen, etwa hinsichtlich der Erfolgsquote oder der Fairnessbewertung. Die statistische Analyse ermöglichte eine differenzierte Betrachtung von Trends und Mustern in den Daten sowie einen Vergleich zwischen verschiedenen Gruppen und Zeitpunkten. #### Qualitative Auswertung Freitextkommentare und offene Antworten wurden inhaltsanalytisch untersucht. Ziel war es, wiederkehrende Themen und relevante Aspekte zu identifizieren. Die qualitative Auswertung folgte einem dreistufigen Prozess: 1. **Kategorisierung der Antworten:** Die Aussagen wurden nach Themen wie Vorbereitung auf die Prüfung, Fairness der Prüfungen und Qualität der Ausbildung geordnet. 2. **Häufigkeitsanalyse:** Die Anzahl der Nennungen pro Kategorie wurde erfasst, um die Relevanz der jeweiligen Themen zu verdeutlichen. 3. **Identifikation von Verbesserungsvorschlägen und Kritikpunkten:** Es wurden konkrete Anregungen und Hinweise auf mögliche Schwachstellen im Prüfungsprozess herausgearbeitet. #### Vergleich und Längsschnittanalyse Da es sich um eine Längsschnittstudie handelt, wurde ein besonderer Fokus auf die Entwicklung der Umfrageergebnisse über mehrere Erhebungszeiträume hinweg gelegt. Dabei wurden Veränderungen in der Wahrnehmung der Prüfungen sowie Unterschiede zwischen verschiedenen Jahrgängen und Prüfungsarten (z. B. Ergänzungs- und Vollprüfungen) analysiert. #### Integration der Querschnittdaten Zusätzlich zu den Daten der Geprüften wurden auch Umfragen unter Prüfenden und Notfallsanitäterschulen durchgeführt. Die Querschnittdaten ermöglichten den Vergleich der Wahrnehmungen zwischen Geprüften, Prüfenden und Bildungseinrichtungen, wodurch Unterschiede in der Bewertung und Durchführung der Prüfungen sichtbar wurden. #### Zusammenführung der Ergebnisse Die Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Auswertung wurden in einem Gesamtbericht zusammengefasst. Dieser Bericht berücksichtigt sowohl strukturelle Herausforderungen als auch individuelle Erfahrungen der Teilnehmenden. Die abschließende Auswertung diente als Grundlage für Handlungsempfehlungen zur Optimierung der Prüfungs- und Ausbildungsstrukturen. --- ### Analyse der Forschungsfrage anhand der vorhandenen Daten Die Forschungsfrage *„Inwiefern werden die durchgeführten Prüfungen dem Anspruch an kompetenzorientierter Umsetzung aus der Perspektive der Geprüften, Prüfenden, Notfallsanitäterschulen und im Abgleich mit den eigenen Erwartungen gerecht?“* kann auf Grundlage der vorhandenen Daten teilweise beantwortet werden. #### 1. Perspektive der Geprüften **Erhobene Daten:** - Wahrnehmung der Fairness und Schwierigkeit der Prüfungen auf einer Skala von 0 bis 100. - Erfolgsquoten, differenziert nach Erst- und Zweitversuch. - Informationen zur Vorbereitung (z. B. Dauer und Art der Vorbereitung sowie deren subjektive Bewertung). - Freitextfelder mit individuellen Rückmeldungen zur Prüfungserfahrung. **Relevanz:** Die Daten geben Aufschluss darüber, ob die Prüfungen aus Sicht der Geprüften als praxisnah und kompetenzorientiert wahrgenommen werden. Außerdem liefern sie Hinweise darauf, inwiefern die Vorbereitung als ausreichend empfunden wurde. #### 2. Perspektive der Prüfenden **Erhobene Daten:** - Rückmeldungen zur Struktur und Durchführung der Prüfungen. - Einschätzungen zur Kompetenz der Geprüften in praktischen Prüfungsteilen (z. B. Reanimation oder internistische Notfälle). - Anmerkungen zu typischen Fehlern und Defiziten der Geprüften. **Relevanz:** Prüfende sind in der Lage, zu bewerten, ob die Prüfungsanforderungen realistisch sind und die tatsächlichen beruflichen Kompetenzen der Geprüften widerspiegeln. Diese Einschätzung ist besonders wichtig für die Bewertung der praxisnahen Umsetzung der Prüfung. #### 3. Perspektive der Notfallsanitäterschulen **Erhobene Daten:** - Anzahl der durchgeführten Prüfungen pro Schule und Jahr. - Erfolgsquoten pro Schule. - Unterschiede in der Prüfungs- und Vorbereitungsgestaltung. **Relevanz:** Die Rückmeldungen der Schulen geben Hinweise darauf, ob die Ausbildungs- und Prüfungsformate auf eine kompetenzorientierte Umsetzung ausgerichtet sind. #### 4. Abgleich mit den eigenen Erwartungen **Erhobene Daten:** - Bewertungen der Prüfungen im Vergleich zu den persönlichen Erwartungen. - Zufriedenheit mit der Vorbereitung und der Prüfung insgesamt. **Relevanz:** Der Abgleich zwischen Erwartung und tatsächlicher Erfahrung zeigt auf, ob Prüfungsinhalte und -abläufe den Anforderungen der Geprüften gerecht werden. --- ### Einschränkungen - **Subjektivität der Daten:** Die meisten Daten basieren auf Selbsteinschätzungen, was potenziell zu Verzerrungen führen kann. - **Fehlende Prüfungsauswertung:** Die Daten liefern keine objektiven Ergebnisse zur direkten Analyse der Prüfungsinhalte. - **Abwesenheit standardisierter Bewertungskriterien:** Eine systematische Prüfungsauswertung anhand standardisierter Kompetenzraster liegt nicht vor. --- ### Fazit Die vorhandenen Daten liefern wertvolle Einblicke in die Wahrnehmung und Bewertung der Prüfungen durch Geprüfte, Prüfende und Notfallsanitäterschulen. Damit können zentrale Aspekte der Forschungsfrage beantwortet werden. Eine vollständige Beantwortung erfordert jedoch ergänzende Analysen der Prüfungsinhalte und deren Abgleich mit den Ausbildungszielen der Notfallsanitäterschulen.